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Der Reisigbündel-Aufstand

Neun Jahre später beschloss der Stadtrat, der auf der Suche nach neuen Einnahmequellen war, das Brennholz zu besteuern, das den Einwohnern nach dem Holzungsrecht zustand, und das vor allem den Ärmsten half, den Winter zu überstehen. 

Diese Maßnahme kam bei den Einwohnern schlecht an. Im Juni 1842 beschlossen sie, das Rathaus von Bürgermeister Chappuis zu belagern. Die Anführer wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht. Am folgenden Tag störten erregte und ziemlich angeheiterte Colmarer den Holzverkauf im Niederwald. Von diesem Erfolg beflügelt, beschlossen die Aufständischen, in die Stadt zurückzukehren, diesmal mit dem festen Willen, bis zum Bürgermeister höchstpersönlich vorzudringen.

Die Aufstand der Reisigbündel

Der Stadtrat sah sich der meuternden Menge hoffnungslos ausgeliefert und rief um Hilfe. Erst als ein Lanzenreiterschwadron aus Sélestat und vier Kompanien des 7. Straßburger Regiments herbei eilten, konnte dem Aufstand ein Ende gesetzt werden. Die Rechnung war gesalzen. Die erhofften Steuereinnahmen reichten noch nicht einmal aus, die Kosten für die Verpflegung und Unterkunft der Truppen zu decken. Mit dieser Affäre hatte der Stadtrat sein Ansehen bei der Bevölkerung verspielt.