Chronologie

Von 1918 bis 1945 - Zwischen den beiden Weltkriegen und die Zeit schwerer Prüfungen

>> Triumph der Trikolore

1919 :

Stationierung des 152. Infanterieregiments und des 11. Dragonerregiments in Colmar.

1922 :

Um die Wohnungskrise zu meistern, wird ein öffentliches Amt für günstige Wohnungen eingerichtet.

1924 :

Colmar wird Sitz der Landwirtschaftskammer des Haut-Rhin.

1928 :

"Colmarer Prozess" gegen die Anführer der elsässischen Autonomisten. Seit mehreren Jahren stehen die Elsässer der zentralistischen Politik Frankreichs zwiespältig gegenüber, so zum Beispiel nach den Erklärungen des Ratspräsidenten Edouard Herriot vom 17. Juni 1924, der sich für die Einführung der gesamten republikanischen Gesetzgebung im Elsass einsetzt, und zwar so schnell wie möglich. Die Elsässer mobilisieren sich mit aller Kraft. Vor allem wollen sie ihren kirchenrechtlichen Sonderstatus verteidigen, der im französischen Konkordat ausgehandelt worden ist.

1936 :

Colmar zählt 49448 Einwohner.

1937 :

Einweihung des am Stadtrand gelegenen modernen Krankenhauses Louis Pasteur.

1939 :

Am 1. September tritt Frankreich in den Krieg ein.

1940 :

Am 17. Juni marschieren die Deutschen in Colmar ein. Das Elsass wird de facto annektiert. Mehrere Denkmäler werden zerstört: das von General Rapp am 30. August, das von Admiral Bruat am 9. September. Die Nazi-Politik der "Germanisierung" oder "Entwelschung" ist brutal, ihre Maschinerie gnadenlos. Im November bildet sich ein Widerstandsnetz, das geflohene Kriegsgefangene über die Vogesen schafft.

1942 :

Alle Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren werden ab dem 2. Januar gezwungen, der Hitlerjugend beizutreten.

Die Deutschen decken das Colmarer Widerstandsnetz auf und verhaften seine Anführer.

Am 25. August ergeht das Einziehungsdekret, demzufolge der Militärdienst im Elsass und in den Moseldépartements obligatorisch ist. Unter Missachtung sämtlicher internationaler Gesetze und den Regeln der Menschenwürde werden 130000 junge Elsässer in die Wehrmacht oder die Waffen-SS gezwungen. 40000 Soldaten lassen dabei ihr Leben.

1944 :

Am 18. September explodiert ein mit Munition beladener Zug im Güterbahnhof. Dabei entstehen erhebliche Schäden im Umkreis von einem Kilometer. In derselben Nacht nimmt die Polizei rund 50 bekannte Colmarer Bürger als Geiseln fest. Sie werden nach Deutschland deportiert.

1945 :

Nach heftigen Kämpfen rund um Colmar wird die Stadt am 2. Februar befreit. Am 10. Februar zieht General de Gaulle in Colmar ein. Das restaurierte Denkmal von General Rapp wird an seinem alten Platz wieder aufgestellt.
 >> Die Befreiung Colmars


Am 10. Februar 1945 war General de Gaulle erstmals in Colmar; als Staatschef  besuchte er die Stadt am 20. November 1959.